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Vorstandsreise nach BETHSAIDA 2018

Texte und Bilder: Peter Fischer (FMI Deutschland) und Anita Clerc (FMI Schweiz)

Auch in diesem Jahr hatte wieder ein Teil der Vorstände des Schweizer und des deutschen Fördervereins Gelegenheit, sich in BETHSAIDA für einen Gedankenaustausch über die vergangenen Vereinsaktivitäten zu treffen und gemeinsam die Hilfsprojekte zu besichtigen.

 

Frederick Thomas, Leiter der Ausbildungs- und Sozialprojekte, nahm alle Terminwünsche gerne entgegen und stimmte diese mit seiner Terminplanung und den sozialen und kirchlichen Einrichtungen ab.

 

Eine vertrauensvolle und herzliche Zusammenkunft betätigte das freundschaftliche Verhältnis der beiden Fördervereine.

Besichtigung der Marion Public School (MPS) am 28.02.2018

Am Mittwoch erfolgte auf Einladung von Frederick ein Besuch der Marion Public School.
Hier konnten sich die Vorstände des Schweizer und des deutschen Fördervereins von dem weiteren Fortgang des Schulausbaus überzeugen. Mit einer herzlichen Begrüßung wurden wir gleich im Eingang der Schule von den Kindergartenkindern begrüßt.

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Anschließend wurde von Frederick das Leitungsteam der MPS vorgestellt.
 
Unterhaltung boten die einstudierten drei Auftritte des Faches Tanz / Musik.
Erstaunlich mit welcher Konzentration schon die Jüngsten ihr Können präsentierten.
Nach einer angenehmen Erfrischung ging es dann in den echten Schulbetrieb.

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Einige der Schüler hatten Pause und spielten im Innenhof Ball. Schön zu sehen, dass auch hier ausreichend Gelegenheit für Entspannung und Spiel ist. Für uns Europäer würde die Entspannung allerdings schnell -bei 33 Grad Celsius- ins Gegenteil umschlagen.

Facheinrichtungen in der MPS - IT-Raum

Im 2. Stock wurde uns der jetzt vollständig ausgestattete IT-Raum gezeigt in dem gerade die 7. Klasse in der Anwendung von Word, Excel und PowerPoint geschult wurde.

 

Es war erfreulich zu sehen wie die Kinder mit diesen neuen Einrichtungen sich vertraut gemacht haben und wie die gestellten Aufgaben bearbeitet wurden.

Facheinrichtungen in der MPS - Physik- und Chemielabor

Als nächstes wurde das Physiklabor besichtigt. An verschiedenen Stationen hatten die Schüler der 10. Klasse Versuchsreihen aufgebaut, die auch sehr ordentlich protokolliert wurden. Auf unsere Fragen zu Aufbau und Ablauf gaben die Schüler gerne Auskunft.

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In den Schränken befanden sich noch andere Gerätschaften für den Unterricht wobei auch noch viele Schränke leer waren.

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Nach diesem aufschlussreichen Besuch ging es in das Chemielabor in dem uns ein junger Lehrer mit seinen Schülern begrüßte. Alle eingerichteten Laborplätze waren belegt und es wurden gerade Titrationsübungen mit Pipette und Becherglas durchgeführt. Einzelne Mitglieder unserer Gruppe mit fachlicher Kenntnis beobachteten die Tätigkeiten mit großer Aufmerksamkeit und freuten sich mit den Schülern über das neu eingerichtete Labor.

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Mit einer ersten Grundausstattung kann der Unterricht jetzt aufgenommen werden. Zug um Zug soll auch hier die Ausstattung des Labors ausgebaut werden.

Facheinrichtungen in der MPS - Bibliothek

Neu eingerichtet wurde auch eine Bibliothek mit einer Vielzahl von Büchern die sowohl den Unterrichtsinhalt vertiefend abdecken als auch in der Freizeit gelesen und sogar ausgeliehen werden können. Die Bücher, Romane und Bilderbücher sind vorwiegend in englischer Sprache.

 

Sehr beeindruckend war für uns, wie gut sogar die ganz jungen Schüler schon Englisch lesen konnten.

Aussenbereich MPS - Schwimmbad

Nach diesem aufschlussreichen Rundgang führte uns Frederick in den neu geschaffenen Aussenbereich. Hier konnten wir schon von weitem das Toben und Spielen der Kinder hören. Ganz besonders erfreut waren wir über die Fertigstellung des Schwimmbades, in dem auch gerade Schwimmunterricht stattfand. Dass dieses Angebot zur größten Freude der Kinder war, kann man sich bei den vorherrschenden heißen Temperaturen sehr gut vorstellen.

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Wir sehen den Schwimmlehrer Kumar mit einer Gruppe begeisterter Knaben im Wasser hin und her tauchen. Ab dem neuem Schuljahr (Juli 2018) sollen auch die Mädchen Schwimmunterricht erhalten.

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Wie wichtig es ist, dass die Kinder der Fischerbevölkerung schwimmen können, zeigen die vielen Opfer, die der Zyklon Ockhi Ende November 2017 gefordert hat. HIerzu wird später noch gesondert berichtet.

Aussenbereich MPS - Spielplatz und Bilderwand

Der Spielplatz für die jüngeren Schüler der MPS ist erstellt. Wir sehen eine grosse Schar freudiger Kinder auf vier Schaukeln, einer Wippe, einem Karussell und einem Klettergerüst. Hier können sie ihren Bewegungsdrang ausleben, um anschließend erfrischt wieder in die Schulbänke zu sitzen.

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Umrahmt ist dieses Areal mit Wänden, die mit Fresken bemalt werden. Dabei bedienen sich einheimische Maler einer Bildvorlage, die sie rastern und Stück für Stück auf die Wand übertragen. Die Bilder zeigen Ausschnitte aus der traditionellen Lebensweise, der Kultur und des Handwerks Südindiens: eine durch einen Ochsen angetriebene Ölpresse, indischer Tanz, Seilerei, Töpferei, usw. Es sind auch Bilder mit Aktivitäten aus der Neuzeit wie z.B. das neue Lehrschwimmbecken gemalt worden.

MPS - Landwirtschaft

Der Abschluss unserer Besichtigungsrunde erfolgte im landwirtschaftlichen Bereich. Hier wurde in den letzten Jahren sehr erfolgreich gearbeitet, und es konnte mit der Tierhaltung und dem Anbau von Gemüse ein deutlicher Beitrag zur Versorgung der SchülerInnen und Kinder in den sozialen Einrichtungen erbracht werden.

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Da die Bodenbedingungen sehr gut sind, waren die Erträge reichhaltig und von bester Qualität. Dass es sich hierbei um 100% ökologische Produkte ohne Einsatz von Düngemittel und Pestiziden handelt, freute uns um so mehr. Frederick plant diesen Bereich noch weiter auszubauen und ist auf der Suche nach weiteren Anbauflächen.

 

Mit Erstaunen haben wir hier auch die Installation einer Biogasanlage zur Kenntnis genommen. Hier wird der Dung aus der Tierhaltung zu Biogas verwertet, der dann in der Küche die Öfen heizt und den Einsatz von Holz als Brennmaterial reduziert. Erneut ein Beispiel wie man in den Hilfsprojekten von BETHSAIDA Nachhaltigkeit lebt und umsetzt.

Schulmöbelproduktion

Erwähnen wollen wir noch, dass auch der Bau der Schulmöbel in den hauseigenen Werkstätten erfolgt. Hierzu werden lediglich die Hölzer für den Möbelbau eingekauft, alles andere wird von den Handwerkern in Eigenleistung geschnitten, verzapft, geleimt, geschliffen und lackiert.

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Fazit:

 

Auf unserem Rundgang konnten wir uns erneut davon überzeugen, dass die Maßnahmen mit viel Bedacht und Sorgfalt realisiert wurden.

Dabei erstaunte uns immer wieder wie hoch der Anteil an Eigenleistung bei den Projekten ist und damit die Arbeit in Bezug auf Qualität, Kosten und Effizienz sehr erfolgreich ist. Insofern konnten wir uns auch diesmal davon überzeugen, dass die eingesetzten finanziellen Mittel sehr verantwortungsvoll und effektiv investiert wurden.

Viele Hinterbliebene in den Dörfern nach dem Zyklon Ockhi

Darum ist die Unterstützung für BETHSAIDA so wichtig

Ein Sturm hat in der Nacht vom 30. November 2017 über hundert Fischern aus den umliegenden Dörfern das Leben gekostet. Und so kommt es, dass zahlreiche Familien ihre Väter und Söhne verloren haben und somit die Erwerbsgrundlage der Familie zerstört ist. Ganze Dörfer standen unter Schock.

 

Wir sehen grosse Plakate mit Bildern der Vermissten und Verstorbenen in den Fischerdörfern. Ein Kellner des BETHSAIDA Resorts hat seinen Vater und neun weitere Verwandte bei diesem Unglück verloren. Fast alle Mitarbeitenden beklagen Verluste in ihren Familien.

 

Traditionelle Fischerei ist die Haupteinnahmequelle der Küstenbewohner Keralas. Sie wird mit bescheidenen Mitteln durchgeführt. Einfache Motorboote mit kleinen nachgeschleppten Beibooten bringen die männlichen Mitglieder einer Sippe abends bei Sonnenuntergang bis zu 10 km weit hinaus aufs Meer. Die ganze Nacht durch wird mit Netzen und Angeln nach Beute gefischt, um diese bei Tagesanbruch am Strand den Frauen zu übergeben. Die Fische decken den Eigenbedarf und werden auf den Lokalmärkten verkauft.

Die Nonnen des Karmeliter Klosters zusammen mit den Animatorinnen bringen Unterstützung in die Dörfer!

Die Animatorinnen, jeweils ein bis zwei Frauen aus einem Fischerdorf der Umgebung, sind die Verbindungsglieder zu BETHSAIDA. Sie kennen die Familien in ihren Dörfern, wissen, wo Not herrscht und Unterstützung nötig ist.

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Nach dem Unglück verteilen sie zusammen mit den Nonnen Lebensmittel und bringen den Hinterbliebenen Trost und Zuversicht. Die vorwiegend christliche Fischerbevölkerung wertschätzt die Hilfe einer Nonne als geistliche Person besonders und empfindet die Hilfe als Gnade.

Das Karmeliter Frauenkloster hat neue Anwärterinnen erhalten

Sie leben zurzeit ihr Postulat, d.h. sie leben in der Gemeinschaft und haben die Möglichkeit noch besser zu erfahren, ob der Weg im Orden für sie der richtige ist. Vier Novizinnen haben anfangs April 2018 ihre „Zeitliche Profess“ abgelegt und begannen damit die dritte Phase der Ausbildung. Nun haben sie die Möglichkeit, je nach ihren Fähigkeiten und Interessen, eine Aufgabe zu übernehmen oder eine berufliche Ausbildung zu beginnen. Weitere vier Nonnen arbeiten in der Marion Public School als Lehrerinnen und machen zusätzlich ein Fernstudium. Nach frühestens drei Jahren „Zeitlicher Profess“ kann dann die „Ewige Profess“ abgelegt werden. Darin bindet sich die Nonne für immer an das Kloster.

 

Die Vision von Frederick Thomas ist, dass das Kloster die karitativen Aufgaben in den Dörfern übernimmt. Die Nonnen sollen nach ihrer Ausbildung in den Dörfern leben und als Sozialarbeiterinnen die Familien und insbesondere die Frauen und Kinder unterstützen.

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Hierfür sollen in naher Zukunft auch Ordenshäuser in den Dörfern gebaut werden.

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